Kommentar zur sozialen Frage beim Energiesparen Sparen ist keine Pflicht der Armen

Meinung | Bonn · Von „Verzichtspropaganda“ bis „Klassenpolitik“ – in der Diskussion um steigende Gas- und Strompreise geht es immer auch um die soziale Komponente. Dabei immer den Blick auf Geringverdiener zu richten, führt jedoch zu einer schrägen Debatte, meint unsere Autorin.

   Viele Verbraucher werden den Heizungsregler im Herbst und Winter herunterdrehen, um Energie zu sparen.

Viele Verbraucher werden den Heizungsregler im Herbst und Winter herunterdrehen, um Energie zu sparen.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Selten ist während eines heißen Sommers so intensiv über den anstehenden Winter gesprochen worden. Die Unwägbarkeiten der Versorgung für ganz Europa als Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine sind das eine, die Gewissheiten der enormen Preissteigerungen für Energie das andere. Von einer nie da gewesenen „nationalen Kraftanstrengung“ spricht die Bundesregierung seither, die nur gemeinsam zu leisten sei – und die trotz aller Mühe nicht verhindern wird, dass Existenzen bedroht werden. Zu eindeutig sind die Rechenbeispiele künftiger Nebenkostenabrechnungen.