Kommentar zu den bezahlten Spielschulden Verhalten des Erzbistums ist auf mehreren Ebenen grundverkehrt

Meinung | Köln · Das Kölner Erzbistum hat die Spielschulden eines Priesters bezahlt. Diese Entscheidung der Kirche ist gleich aus mehreren Gründen verkehrt gewesen.

  Das Kölner Erzbistum steht derzeit auch wegen dem Umgang mit den Spielschulden eines Priesters in der Kritik.

Das Kölner Erzbistum steht derzeit auch wegen dem Umgang mit den Spielschulden eines Priesters in der Kritik.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Das katholische Erzbistum Köln soll rund eine halbe Million Euro für die Schulden eines Klerikers bezahlt haben. Und bei einem Großteil davon soll es sich um Spielschulden gehandelt haben. Das Verhalten des Erzbistums ist gleich auf mehreren Ebenen grundverkehrt. Da ist zunächst der Fall an sich: Wie um alles in der Welt kann ein Priester eigentlich derart hohe Schulden anhäufen, ohne dass er vorher dabei gestoppt wird? Wieso fällt so ein Doppelleben in der Kirche niemandem auf? Und wieso zahlt das Erzbistum dieses Geld dann, ohne mit der Wimper zu zucken? Jeder andere Spielsüchtige hätte in so einer Situation längst Privatinsolvenz anmelden müssen. Und kein Arbeitgeber dieser Welt ist dazu verpflichtet, die Schulden seines Mitarbeiters zu übernehmen. Im Gegenteil: Dadurch, dass sich das Erzbistum so verhält, muss man sich die Frage stellen, ob damit die Spielsucht des Priesters nicht sogar noch gefördert wurde.