Kommentar zur Plastikfrei-Initiative in Rheinbach Es geht auch ohne
Rheinbach · Die Initiative „Rheinbach ohne Plastikmüll“, im Herbst vergangenes Jahres gegründet, nimmt nun gehörig Fahrt auf. Da im Wortsinne jeder Strohhalm (aus Plastik) zählt, der nicht die Natur vermüllt, mahnt GA-Redakteur Mario Quadt bei lieb gewonnenen Gewohnheiten zum Umdenken.
Die Frage, ob die gigantischen Plastikmüllstrudel, die sich in unseren Weltmeeren bilden, signifikant kleiner werden, entscheidet sich gewiss nicht vor unserer Haustüre. Allerdings können wir, wie die Initiative „Rheinbach ohne Plastikmüll“ eindrucksvoll zeigt, alle unseren Beitrag leisten, dass Müll aus Kunststoff gar nicht erst entsteht.
Keine Frage: Viel zu lange sind wir viel zu sorglos mit unnötigen Umverpackungen, Frischhaltefolien etc. umgegangen. Ein Wahnsinn ist, Plastikartikel zu nutzen, die - wenn überhaupt - nur langsam über einen Zeitraum von Jahrzehnten, manchmal Jahrhunderten durch die Einwirkung von Salzwasser, Sonne und Reibung zerfallen. Beispielsweise braucht eine Plastiktüte bis zu 20 Jahre, ein Styroporbecher 50 und eine Pet-Flasche schlappe 450 Jahre, bis sie vollständig zerfallen ist.
Millionen Tonnen Kunststoff landen jedes Jahr im Meer, in der Natur, am Wegesrand und schaden Tieren und Umwelt. Erst vergiften wir den Ozean, dann uns selbst. Denn wenn sich eine praktische Plastiktüte auflöst, zerfällt sie zu Mikroplastik, welches bereits in nicht geringer Menge in Trinkwässern oder in Fischen gefunden wird.
Es kann sich niemand herausreden, dass bei ihm zu Hause, im Betrieb etc. nicht enorme Mengen an Müll durch Mehrweglösungen eingespart werden können. Es geht auch ohne Plastik. Im Wortsinne zählt jeder Strohhalm – jeder Strohhalm aus Plastik, der nicht im Meer oder der Natur landet.