Bonner Straßenlaternen verweigern den Dienst Es werde Licht!

Milchkühe reagieren oft sensibel auf das Ende der Sommerzeit. Wird die Uhr zurückgestellt, werden die Tiere nervös und geben zunächst weniger Milch. Mancher Bauer versucht deshalb, sein Vieh durch sanfte Musik und zartes Zureden an den Zeitwechsel zu gewöhnen.

Das ist soweit bekannt. Neu ist hingegen, dass auch Bonner Straßenlaternen gereizt auf den Dreh am Uhrzeiger reagieren. Sie geben dann weniger Licht. Am Sonntagabend verweigerten sie jedenfalls den Dienst und es blieb dunkel im Bonner Stadtbezirk.

Böse Zungen behaupteten daraufhin, die Stadt wolle Strom sparen. Doch das Dementi kam prompt: Laut den Stadtwerken ist tatsächlich die Zeitumstellung Schuld daran, dass es auf Bonner Straßen dunkel blieb. Das Bonner Versorgungsunternehmen hatte aber eine nüchterne Erklärung dafür.Die Laternen seien keinesfalls feinfühliger Natur, die Zeitumstellung mache ihnen nichts aus. Die Rede ist stattdessen von einem Programmfehler. Ein Steuergerät der Netzleitstelle in der Hatschiergasse wurde als Übeltäter erkannt. Es habe die Winterzeit nicht erfasst.

Techniker machten sich ans Werk, und es ward endlich wieder Licht! Die Männer vom Fach zogen also verrichteter Dinge wieder fort in der Gewissheit, dass die Logik ihre Welt im Innersten zusammenhält.

Den Straßenlampen war das jedoch herzlich egal. Statt am nächsten Morgen eine Stunde früher abzuschalten, brannten sie einfach weiter, ganz so, als wäre es noch Sommerzeit. Vielleicht hätten hier zartes Zureden und sanfte Musik ausnahmsweise mehr gebracht als technischer Sachverstand.

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