Kommentar EZB - Verlässlich bleiben

Alles wird gut. Niedrigzinspolitik, Anleihekäufe, niedriger Ölpreis und schwacher Euro lassen die Inflationsraten langsam wieder steigen, haben Export und Kreditnachfrage befördert.

Die Europäische Zentralbank schrieb sich gestern an diesen Erfolgen einen erheblichen Anteil zu.

Aber sie lehnte jede Verantwortung für die negativen Folgen ihre Tuns ab. Warum benennt sie nicht die Kriterien, nach denen sie ihre Anleihekäufe bei wieder steigenden Inflationsraten ausrichtet? Für Aktienhausse und Immobilienblase im Zeichen des Niedrigzinses sind in erster Linie die Anleger verantwortlich - schon klar.

Aber im Sinne der Finanzmarktstabilität kann es der EZB nicht gleichgültig sein, wenn Aktienmärkte krachen, weil mit steigenden Zinsen andere Anlageklassen attraktiver werden. Oder heißgelaufene Immobilienmärkte schnell erkalten. Gut, sagt Mario Draghi, Niedrigzinsen sorgten für Marktverwerfungen. Aber deshalb könne er die Geldpolitik nicht ändern.

Muss er auch nicht. Aber verlässlich sagen, wie es weitergeht, das könnte er schon.

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