Familienpolitik in Deutschland - Flexiblere Lösung

Schon das bisherige Elterngeld ist eine gute Sache, erleichtert es doch vielen Müttern und Vätern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Und zwar nach dem Motto: Einkommensausfälle im Job werden vom Staat abgemildert. Das neue Elterngeld Plus, so ist zu vermuten, wird vielen noch besser gefallen.

Denn der große Vorteil liegt in der Flexibilität dieser staatlichen Leistung. Statt 14 Monate kann das Geld bis zu 28 Monate lang gezahlt werden. Vier Monate davon als Bonus, wenn Vater und Mutter parallel in Teilzeit gehen. Doch hier beginnt es kompliziert zu werden, denn es ist nicht unbedingt einzusehen, dass beide Elternteile 25 bis 30 Wochenstunden arbeiten müssen, um den Bonus überhaupt zu bekommen. Mancher junge Vater und manche junge Mutter würden sicherlich gern weniger arbeiten, um mehr gemeinsame Zeit für den Nachwuchs zu haben.

Auch für viele Alleinerziehende dürfte es schwierig werden beim Elterngeld Plus. Gut ist, dass sie einen eigenen Anspruch auf einen Bonus (ähnlich wie der für Mütter und Väter) haben, doch auch sie müssen, wenn sie den Bonus bekommen wollen, 25 bis 30 Stunden arbeiten. Hätte es nicht auch die Grenze von 20 Stunden getan?

Dass Bedenken von der Wirtschaft kommen, ist nicht verwunderlich. Klar, wenn der Gesetzgeber nicht nur das Elterngeld, sondern auch die Elternzeit flexibilisiert, indem er das Aufsplitten in drei Teile ermöglicht, benötigen Arbeitgeber öfter Ersatz. Aber sie bekommen sicher auch zufriedenere Mitarbeiter zurück.

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