Kommentar Finanzen des Erzbistums Köln - Gut angelegtes Geld

Wenn es der Wirtschaft gut geht, die Konjunktur brummt und die Anzahl der Erwerbstätigen steigt, dann hat das auch positive Folgen für die Kirche. Schließlich sprudeln in solchen Zeiten die Steuerquellen, also wirft auch die Kirchensteuer mehr ab.

Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche können diese - biblisch gesprochen - fetten Jahre gut gebrauchen, haben sie sich doch vorgenommen, an vielen Stellen aktiv in der Flüchtlingshilfe mitzumachen.

Es ist gut angelegtes Geld, wenn etwa das Erzbistum Köln nicht nur von Willkommenskultur und Integrationsarbeit spricht, sondern mehr Deutsch-Unterricht anbietet, den Ehrenamtlichen unter die Arme greift, Hilfen für Flüchtlinge organisiert oder Wohnprojekte gründet. Doch nach den fetten Jahren kommen mit Sicherheit auch wieder magere Jahre.

Wenn die Bevölkerungszahl schrumpft, die Anzahl der Katholiken laut Prognose von 2,03 Millionen heute auf 1,64 Millionen in 15 Jahren zurückgeht und die Babyboomer in Rente sind, wird das Plus bei den Kirchensteuereinnahmen nicht mehr die Regel sein. Dann kommt es darauf an, wie in den fetten Jahren vorgesorgt wurde.

Wie es scheint, hat das Erzbistum einiges richtig gemacht: Rücklagen gebildet und Einsparungen durchgeführt. Das Sparprogramm "Zukunft heute" hat - wenngleich es seinerzeit unter teils großen Schmerzen durchgesetzt wurde - im Nachhinein auch Positives bewirkt. Ohne Sparen wird die Kölner Kirche künftig aber nicht auskommen können. Dann aber sollten die Verantwortlichen die Gläubigen besser mitnehmen als noch vor zehn Jahren.

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