KOMMENTAR Förderländer in Bedrängnis

Es war eine schöne Zeit: Dieseltanker füllten mehr Liter in den Tank als sie Euro an der Kasse hinterließen. Denn der Liter dieses Kraftstoffs kostete deutlich weniger als einen Euro. Inzwischen ist er wieder von knapp 92 auf 97 Cent gestiegen.

 Förderländer wie Saudi-Arabien, Russland, Katar und Venezuela haben sich darauf verständigt, den Ölpreisverfall zu bekämpfen.

Förderländer wie Saudi-Arabien, Russland, Katar und Venezuela haben sich darauf verständigt, den Ölpreisverfall zu bekämpfen.

Foto: dpa

Ähnlich bei Superbenzin. Der Preistrend zeigt wieder nach oben. Die Ölländer wehren sich. Sie kommen in Bedrängnis.

Venezuela etwa, zumindest reich an Öl, kann sich seine einheimische Preispolitik nicht mehr leisten und hat die vor 20 Jahren eingefrorenen Benzinpreise ziemlich freigegeben. Der Liter Super 95 kostet nun umgerechnet 0,85 Euro, 6 000 Prozent mehr als zuvor. In Saudi-Arabien schwinden, wenn nichts passiert, die Geldreserven des Staates binnen fünf Jahren. Ratingagenturen haben die Bonität der Saudis herabgestuft.

Deshalb haben sich die Förderländer Saudi-Arabien, Russland, Katar und Venezuela darauf verständigt, den Ölpreisverfall zu bekämpfen. Sie wollen die Produktion auf dem Januar-Niveau einfrieren.

Bedrohlich für die Konsumgelüste der Autobesitzer ist die Preisentwicklung aber noch nicht. Tanken ist immer noch viel billiger als im Sommerhoch 2015. Was diesen Kostenfaktor angeht, bleibt Autofahren also noch recht preiswert. Das ist schön. Aber so schön bleiben wird es nicht. Macht nichts. Alternative Antriebe und dazugehörige Technologien, Batterien etwa, brauchen ja auch ihre Chance auf dem Markt.

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