Kommentar zum Umgang Russlands mit dem Kremlkritiker Freiheit für Nawalny!

Meinung | Warschau · Selbst wer diesen Alexej Nawalny schwer erträglich findet, sollte mit aller Vehemenz für seine Freiheit und vor allem für die Grundrechte der Opposition in Russland eintreten, meint unser Autor. Denn das jüngste Arbeitsverbot für Nawalnys Organisationen zeugt von einer schnell wachsenden Skrupellosigkeit.

   Eine Frau hält ein Schild mit der Aufschrift „Free Nawalny“ (Befreit Nawalny) während einer Demonstration gegen die Inhaftierung des russischen Oppositionsführers Nawalny.

 Eine Frau hält ein Schild mit der Aufschrift „Free Nawalny“ (Befreit Nawalny) während einer Demonstration gegen die Inhaftierung des russischen Oppositionsführers Nawalny.

Foto: dpa/Oded Balilty

Man muss Alexej Nawalny nicht mögen. Noch weniger sollte man ihn zu einem politischen Heilsbringer stilisieren. Nein, der wichtigste Herausforderer von Präsident Wladimir Putin ist weit davon entfernt, ein russischer Mahatma Gandhi zu sein. Der indische Freiheitskämpfer des 20. Jahrhunderts war zwar auch Anwalt und hat als einer der ersten den Hungerstreik als politische Waffe eingesetzt. Aber Gandhis Kampf war der eines gewaltfreien und vor allem selbstlosen Humanisten. Nawalny dagegen wirkt oft selbstverliebt.