Kommentar zu China und Taiwan Wer nicht spurt, wird unterdrückt

Meinung | Bonn · Als nächste Atommacht lässt China die Muskeln spielen. Sollten die Chinesen ihre Machtansprüche auf Taiwan durchsetzen, wäre das ein schwerer Schlag gegen das demokratische System, kommentiert unser Autor.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping.

Foto: dpa/Yao Dawei

Eine Großmacht überfällt ihren Nachbarn. Eine Weltmacht lässt die Muskeln spielen. Es steht in diesen Tagen und Wochen nicht gut um die internationale Friedensordnung. Die Regeln, die diese Ordnung ausmachen, werden von Regierungen geschleift, die gerade dabei sind, ihre Nachbarn zu unterjochen. Russland zerstört die Ukraine. Nun probt die Atommacht China, ob es sich nicht in ähnlicher Manier Taiwan einverleiben kann, das es als seinen Hinterhof betrachtet. Taiwan gehöre zu China und sei innerstaatliche Angelegenheit, verbreitet das Regime in Peking seine Propaganda. Nun schüchtert China seinen auf Unabhängigkeit bestehenden Nachbarn durch See- und Luftmanöver ein – eine Reaktion auf den Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi.