Kommentar zum 49-Euro-Ticket Überfälliger Durchbruch

Meinung | Bonn · Bund und Länder haben sich endlich bei der Finanzierung des 49-Euro-Tickets geeinigt. Das war ein überfälliger Durchbruch. Die Probleme werden dadurch allein jedoch nicht gelöst, kommentiert unser Autor.

 Ein Nahverkehrszug fährt in den Hauptbahnhof von Schwerin ein.

Ein Nahverkehrszug fährt in den Hauptbahnhof von Schwerin ein.

Foto: dpa/Jens Büttner

Nach langem Poker um viel Geld haben Bund und Länder den überfälligen Durchbruch beim 49-Euro-Ticket geschafft. Beide Seiten teilen sich die Kosten je zur Hälfte. Der Einführung stehen nur wenige Feinarbeiten im Wege. Das bundesweit geltende Ticket für den Nahverkehr könnte der Auftakt für eine beschleunigte Verkehrswende werden. Eine verkehrspolitische Revolution ist es allein noch nicht. Freuen können sich Pendler, die für ihre Fahrten zur Arbeit in vielen Regionen deutlich mehr Geld ausgeben müssen. Gerade in den Ballungszentren ist das 49-Euro-Ticket für Autofahrer ein Anreiz, auf Busse und Bahnen umzusteigen. Ob das Angebot tatsächlich eine Verhaltensänderung bewirken kann, muss sich zeigen. Die Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket lassen daran Zweifel aufkommen. Es ist kein Billigticket wie im Juni. Insofern verfehlt es das Ziel, Mobilität für sozial Schwächere bezahlbar zu gestalten. Es liegt an den Verkehrsbetrieben, mit Angeboten für einen Ausgleich zu sorgen.