Kommentar zum Kunst-Gutachten vor dem Hintergrund der documenta Die Kunst ist frei

Meinung | Bonn · Die Kunst ist frei. Aber diese Freiheit hat Grenzen - insbesondere wenn es zum Beispiel um Rassismus und Antisemitismus geht, meint unser Autor.

 documenta-Mitarbeiter bauten im Sommer 2022 das umstrittene Großbanner „People‘s Justice“ des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi auf dem Friedrichsplatz ab.

documenta-Mitarbeiter bauten im Sommer 2022 das umstrittene Großbanner „People‘s Justice“ des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi auf dem Friedrichsplatz ab.

Foto: dpa/Uwe Zucchi

Nach der desolaten, von einem Antisemitismus-Skandal überschatteten Kasseler Weltkunstausstellung documenta hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth bei dem Verfassungsrechtler Christoph Möllers ein Gutachten in Auftrag gegeben. Roth hatte wiederholt mehr inhaltliche Kontrolle des Staates bei staatlich mitfinanzierten Kulturveranstaltungen gefordert. Möllers warnt nun in seinem Gutachten eindringlich vor einer Staatskunst, spricht von Zensur und unerlaubter Vorabkontrolle.