Kommentar zur Rolle der Vereinten Nationen Eine Welt ohne Putin

Meinung | Bonn · Die Vereinten Nationen haben mit einer breiten Mehrheit ihrer Mitglieder erneut den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verurteilt. Dennoch ist eine Reform dieses Gremiums dringend nötig, kommentiert unser Autor.

 Ein Jahr nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs hat die UN-Vollversammlung erneut mit großer Mehrheit einen Rückzug der russischen Truppen gefordert.

Ein Jahr nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs hat die UN-Vollversammlung erneut mit großer Mehrheit einen Rückzug der russischen Truppen gefordert.

Foto: dpa/Bebeto Matthews

Der Weltpolizist hat ein Strafmandat ausgestellt. Obwohl der Delinquent Haft verdient hätte. Mehr Strafe für Russland auf der Weltbühne ist aktuell leider nicht möglich. Die Vereinten Nationen haben mit einer breiten Mehrheit – einer Zwei-Drittel-Mehrheit – ihrer Mitglieder erneut den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verurteilt. Zum ersten Jahrestag des Befehls von Kreml-Machthaber Wladimir Putin zum Überfall auf sein Nachbarland verurteilen 140 der 193 UN-Staaten die russische Aggression. Befürchten muss Kriegstreiber Putin dadurch nichts. Die Resolution ist rechtlich nicht bindend. Sie ist vor allem ein politisches Signal an die Führungsclique im Kreml, dass die Welt eben doch genau hinschaut, wie Putin, Außenminister Sergej Lawrow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu ihre Truppen (und Söldner) in der Ukraine morden, töten und vergewaltigen lassen. Ihr Vernichtungsfeldzug hat einen Zweck: die Zerstörung des Staates Ukraine – auch unter hohem eigenen Blutzoll.