Kommentar Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes - Würdevoll

Es war eine äußerst würdige Feier, mit der die Bundesrepublik gestern in Köln der 150 Opfer der Flugzeugkatastrophe von Südfrankreich gedacht hat. Und es waren sehr treffende Worte, die sowohl die Kirchenvertreter als auch die Politiker angesichts des großen Leids der Angehörigen gefunden haben.

Auch die Ratlosigkeit, die in einigen Äußerungen zum Ausdruck kam, wirkte hier nicht fehl am Platz. Ob jene, die am 24. März liebe Menschen verloren haben, in all dem Trost gefunden haben? Wahrscheinlich wird sich das erst viel später zeigen.

Ein Lufthansa-Flugschüler, der eigens nach Köln gekommen war, um sich die Trauerfeier auf der Leinwand vor dem Hauptbahnhof anzusehen, sagte, sein stärkster Eindruck sei gewesen, dass sich Politiker Zeit genommen hätten, um ihre Anteilnahme mit den Angehörigen zu zeigen und dass der Alltag nicht einfach weitergehe. Ohnehin hat sich in den vergangenen gut drei Wochen gezeigt, dass Besuche von Politikern an Orten von Katastrophen und über Gedenkveranstaltungen hinaus sehr wohl ihren Sinn haben können.

Sensibel, unaufgeregt, würdevoll und ohne den Drang zu öffentlichkeitswirksamen Auftritten suchten Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und andere den Kontakt zu den Hinterbliebenen. Sie haben damit im besten Sinne die gesamte Gesellschaft vertreten. Wie sagte noch der Flugschüler? "Es ist wichtig, dass die Angehörigen in diesen schweren Zeiten Rückhalt in der Gesellschaft spüren." Genau so ist es.

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