Kommentar zu Gil Ofarim Antisemitismus ist anscheinend lobbyfähig geworden

Meinung | Leipzig · Der Sänger Gil Ofarim, dessen Vater in Israel geboren wurde, ist nach eigenen Angaben Opfer eines antisemitischen Vorfalls geworden. Das wirft die Frage auf, wie gewöhnlich Antisemitismus in Deutschland geworden ist.

 Der Musiker und Sänger Gil Ofarim kommt zu einem Photocall im Hotel de Rome. Gil Ofarim ist nach eigenen Angaben Opfer eines antisemitischen Vorfalls in einem Leipziger Hotel geworden

Der Musiker und Sänger Gil Ofarim kommt zu einem Photocall im Hotel de Rome. Gil Ofarim ist nach eigenen Angaben Opfer eines antisemitischen Vorfalls in einem Leipziger Hotel geworden

Foto: dpa/Gerald Matzka

Es ist nicht irgendein Vorfall, von dem Sänger Gil Ofarim in Leipzig berichtet: In einem großen Hotel der Stadt, im Westin Leipzig, der Name sei in diesem Fall genannt, sei ihm das Einchecken verweigert worden, weil er einen Davidstern um den Hals trägt. Ein jüdisches Symbol. Er solle „seinen Stern“ einpacken, soll ihm aus einer Ecke des Hotels zugerufen worden sein, als er in einer Schlange am Empfang warten musste und ihm mehrere andere Gäste vorgezogen wurden. Auch der Hotel-Mitarbeiter am Empfang habe daraufhin gesagt: „Packen Sie Ihren Stern ein.“ Ofarim berichtet davon gleich nach dem Vorfall draußen vor dem Hotel, und es ist absolut verständlich, dass er sichtlich aufgewühlt spricht. Und sein Video mit dem vorwurfsvollen Ausruf schließt: Deutschland 2021.