Kommentar zur Konjunktur Glas wieder eher halbvoll

Meinung · So schlimm, wie viele Konjunktur-Experten es befürchtet hatten, wird es wohl nicht kommen – wenn sich die Energielage nicht doch verschlechtern sollte. Zu überbordendem Optimismus ist kein Anlass. Aber allmählich darf man das Glas wieder eher als halbvoll betrachten, kommentiert unsere Autorin.

 Trotz Gegenwinds stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent.

Trotz Gegenwinds stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, das gilt auch für die Konjunkturerwartungen. Bei aller gebotenen Vorsicht aber kann man feststellen: So schlimm, wie viele Experten es befürchtet hatten, wird es wohl nicht kommen – wenn sich die Energielage nicht doch verschlechtern sollte. Zumindest kann man wohl annehmen, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Zyklus den Talboden erreicht hat. Natürlich steht Unternehmen und Verbrauchern ein harter Winter bevor. Doch dass es zu einer Gasrationierung kommt, das erwartet inzwischen eigentlich niemand mehr. Doch es lässt sich besser leben, wenn man mit etwas mehr Zuversicht in die Zukunft schaut. Allein das hilft bei der Bewältigung der Schwierigkeiten. Und da zeigen Konjunkturindikatoren, dass die Wirtschaft im Frühjahr aus dem Gröbsten raus sein dürfte.