Kommentar zum Einreisestopp Grenzen offen lassen

Meinung | Berlin · Das Coronavirus hält sich nicht an Gesetze und Regeln – und macht auch nicht an Grenzen halt. Doch jetzt einen Einreisestopp zu verhängen, ist die denkbar schlechteste Lösung, kommentiert unsere Autorin.

 Die Kontrollen an den Ländergrenzen werden wieder verstärkt. Das Bild zeigt französische Gendarmerie-Beamte an der schweizerisch-französischen Grenze von Bardonnex.

Die Kontrollen an den Ländergrenzen werden wieder verstärkt. Das Bild zeigt französische Gendarmerie-Beamte an der schweizerisch-französischen Grenze von Bardonnex.

Foto: dpa/Salvatore Di Nolfi

Das Virus macht nicht an Grenzen halt. Dieser Satz mag abgenutzt klingen, beschreibt aber doch ein zentrales Dilemma. Ein Europa mit offenen Grenzen, in dem nach Belieben gependelt und gereist werden kann, sieht bei der gemeinsamen Pandemiebekämpfung oft ratlos aus. Wo Menschen sich frei bewegen, bewegt sich das Virus munter mit. Ein Blick nach Tschechien oder Tirol, wo die Inzidenzwerte in Teilen an der vierstelligen Marke kratzen, löst da berechtigte Sorgen aus. Das Virus hält sich schließlich nur an die Gesetze der Natur, aber bestimmt nicht an Gesetze und Regeln, mit denen Staaten versuchen, es in Schach zu halten.