Kommentar zu Waffenlieferungen an die Ukraine Grüne an der Front

Meinung | Berlin · Grünen-Chef Robert Habeck hat sich kurz vor einem Besuch an der Frontlinie in der Ostukraine für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen. Die Grünen merken: Wenn Programm auf Realität trifft, wird es hart, kommentiert Holger Möhle.

 Ukraine, Schyrokyne: Robert Habeck, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, betrachtet Munitionsreste in dem zerstörten, und seit 2015 verlassenen, Dorf unweit von Mariupol.

Ukraine, Schyrokyne: Robert Habeck, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, betrachtet Munitionsreste in dem zerstörten, und seit 2015 verlassenen, Dorf unweit von Mariupol.

Foto: dpa/Klaus Remme

Da haben sich die Grünen etwas Schönes eingebrockt. Genauer gesagt war es Robert Habeck, seit dreieinhalb Jahren Co-Vorsitzender der Partei, die sich in diesem Wahlkampf Chancen auf das Kanzleramt ausrechnet. Habeck war dieser Woche im Kriegsgebiet in der Ostukraine. Sein Frontbesuch muss ihn beeindruckt haben. Anders ist nicht zu erklären, dass der Grünen-Chef der Ukraine im hybriden Krieg gegen russische Separatisten Waffen zur Selbstverteidigung nicht nur zugestehen will, sondern auch liefern würde. Der Aufschrei war entsprechend laut. Schließlich gehört es sowohl zum grünen Grundkonsens wie auch zum Entwurf des Wahlprogramms, das die Partei Mitte Juni noch beschließen will, keine Waffen in Krisen- oder Kriegsgebiete zu liefern.