Kommentar zu den Grünen Lust an der Macht

Meinung | Berlin · Egal, ob Annalena Baerbock oder Robert Habeck für die Grünen kandidieren wird: Eine schwarz-grüne Bundesregierung scheint realistisch. Unser Autor meint: Der Ausblick auf Macht hat die Partei gezähmt.

 Robert Habeck und Annalena Baerbock wurden beim vergangenen Bundesparteiparteitag der Grünen als Bundesvorsitzende wiedergewählt.

Robert Habeck und Annalena Baerbock wurden beim vergangenen Bundesparteiparteitag der Grünen als Bundesvorsitzende wiedergewählt.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Noch halten beide still. Noch sind Annalena Baerbock und Robert Habeck nicht wirklich aus der Deckung gegangen. Gut, beide haben in Interviews betont, dass sie sich das Bundeskanzleramt jeweils zutrauen. Das ist bemerkenswert, weil die Grünen in den inzwischen 41 Jahren ihrer Parteigeschichte einen solchen Anspruch bislang nie formuliert hatten. Wehe denen, die regieren wollen! So war die Mentalität in den Gründerjahren der einstigen Ökopaxe. Maximale Opposition war der Auftrag. Doch bei ihrem langen Marsch durch die Institutionen sind die Grünen längst an den Schalthebeln der Macht angekommen. Und auch in einem Lager neuer Bürgerlichkeit.