Kommentar zum Maskenkauf des Gesundheitsministers Heuchelei

Meinung · Der Bundesrechnungshof hat die zentrale Beschaffung von Corona-Schutzmasken durch das Bundesgesundheitsministerium im Frühjahr 2020 kritisiert. Die Masken sind an dieser Stelle nur ein Problem unter mehreren, kommentiert GA-Chefredakteur Helge Matthiesen.

   Der Bundesrechnungshof hat die zentrale Beschaffung von Corona-Schutzmasken durch das Bundesgesundheitsministerium im Frühjahr 2020 kritisiert.

Der Bundesrechnungshof hat die zentrale Beschaffung von Corona-Schutzmasken durch das Bundesgesundheitsministerium im Frühjahr 2020 kritisiert.

Foto: dpa/Robert Michael

Die Kritik des Bundesrechnungshofes ist ganz sicher berechtigt. Es sind gewiss zu viele und zu viele nicht zertifizierte Masken eingekauft worden. Das ist bedauerlich. Aber wie immer lohnt es sich, auf die Umstände dieser Entscheidungen zu schauen. Sie fielen, als es in Deutschland und den meisten anderen westlichen Staaten keine Vorräte an Schutzmasken, -kleidung, -handschuhe oder Desinfektionsmitteln gab. Man wusste wenig über die neue Krankheit. Zum Beispiel war noch nicht bekannt, dass sie sich vorwiegend über die Luft verbreitet. Es ist leicht zu rekonstruieren, warum man vor einem Jahr im Gesundheitsministerium weit über das Ziel hinausschoss. Man kannte die Dimension des Problems gar nicht. Jede Entscheidung barg ein hohes Risiko für die Gesundheit der Menschen und für die Staatskasse. Doch klar ist, es dominierte die Haltung, das Problem in den Griff zu bekommen, was auch immer es kostet. Olaf Scholz sprach von der Bazooka.