Kommentar zur Lage der Union in der Corona-Krise Im Angriffsmodus

Meinung | Berlin · Unter dem Druck der Krise schalten die Unionsspitzen in den Angriffsmodus – CDU-Chef Armin Laschet, CSU-Chef Markus Söder und nun auch die Kanzlerin. Dabei geht es nicht nur um den Kampf gegen Corona, sondern vor allem auch um den eigenen Machterhalt, kommentiert Jana Wolf.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu Gast in der ARD-Talksendung "Anne Will".

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu Gast in der ARD-Talksendung "Anne Will".

Foto: dpa/Wolfgang Borrs

Die Dinge laufen nicht gut für die Union und ihre Spitzen. Nicht für die Kanzlerin, nicht für CDU-Chef Armin Laschet und nicht für CSU-Chef Markus Söder. Die Kanzlerin versucht es mit Machtworten. In ungewöhnlicher Schärfe mahnte sie am Sonntagabend einige Ministerpräsidenten zur strikten Einhaltung der Beschlüsse. Denn es entgleiten nicht nur die Corona-Zahlen – Merkel entgleitet auch das Krisenmanagement. Will die Kanzlerin auf den letzten Metern ihrer Amtszeit nicht als Unterlegene dastehen, die sich in der größten Krise in ihrer Ära nicht behaupten konnte, bleibt ihr nur die Offensive. Diesen Weg hat Merkel nun gewählt. Zwar beteuerte sie am Sonntagabend auch, sie wolle dazu beitragen, dass die Union erfolgreich sein könne. Doch für den Moment hat Merkel vor allem den Druck erhöht.