Kommentar zum Exportstopp von Astrazeneca Impfkrieg vermeiden

Meinung | Brüssel · Das sollte eigentlich nicht passieren: Die EU hat einen Exportstopp für den Impfstoff von Astrazeneca erlassen. Das könnte schwere Konsequenzen haben. Brüssel sollte nach Wegen suchen, die Paletten doch noch zu verschicken, kommentiert unser Autor.

 Der Impfstoff von Astrazeneca.

Der Impfstoff von Astrazeneca.

Foto: AP/Christophe Ena

Nun ist also genau das passiert, was die Europäische Kommission nach eigenen Angaben nie wollte: Die EU hat einen Exportstopp für Impfstoff erlassen. Italien wollte damit nicht Australien treffen, sondern den Hersteller Astrazeneca. Die gängige Meinung in Brüssel heißt: Da das Unternehmen seine Verpflichtungen gegenüber den europäischen Bürgern nicht erfüllt hat, aber gleichzeitig exportieren will, war es gut, dass dies verhindert wurde. Nun wird man dem britisch-schwedischen Konzern kaum bescheinigen können, sich nach der Kürzung des EU-Kontingentes im ersten Quartal konstruktiv verhalten zu haben. Da wird die Aktion Italiens zumindest verständlich. Ob sie auch politisch klug war, darf bezweifelt werden.