Kommentar Infrastruktur in NRW - Auf Verschleiß

Beim Thema Pkw-Maut liegen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und die NRW-Politiker jeglicher Couleur überkreuz. Beim Thema der Brückenerneuerung in Leverkusen ziehen sie hingegen alle an einem Strang.

Es ist es ein guter Schritt, dass der Bund ein Gesetz auf den Weg bringt, mit dem die Planung der neuen Brücke schneller vonstatten gehen kann, als es sonst üblich gewesen wäre. Wer die Zukunft des Wirtschaftsstandorts NRW nicht nur in Sonntagsreden beschwört, muss dafür sorgen, dass sowohl Pendler als auch Gütertransporte hin- und herfahren können.

Doch bei aller Freude darüber, dass es in Leverkusen voran geht, darf nicht vergessen werden, wie es woanders aussieht. Die Brückenplaner befürchten - mit einem Abstand von fünf Jahren - an der A 40 in Duisburg das gleiche Problem wie in Leverkusen. Die Brücken an der Sauerlandlinie bröckeln.

Und in Bonn soll im nächsten Jahrzehnt der Tausendfüßler neugebaut werden - um nur einige Beispiele zu nennen. Bei der Bahn sieht es teilweise noch schlimmer aus. Da sind Tunnel immer noch so groß wie im 19. Jahrhundert. Kein Wunder, dass die Güter auf der Straße bleiben.

Viele Jahre lang ist Verkehrspolitik auf Verschleiß betrieben worden. Zu wenig wurde darauf geachtet, dass man für das, was man hat und erhalten will, auch Sanierungsmittel bereithalten muss. Nun scheint umgesteuert zu werden. Doch für eine dauerhaft intakte Infrastruktur reichen die derzeit gehandelten Beträge bei weitem nicht. Auch nicht mit der Pkw-Maut.

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