Iran droht Israel: Ernst nehmen

Tel Aviv · Erstmals droht Teheran offiziell und öffentlich mit einem präventiven Schlag gegen Israel. Und dies ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem sich weltweit die Überzeugung breit macht, Israels Luftwaffe werde - unter ihrem am Sonntag ernannten neuen Kommandanten - den Iran attackieren.

Spricht Ahmad Tawakkuli, Direktor für Recherche des Teheraner Parlamentes, als Erster offen aus, was die geistliche und politische Führung denkt oder gar bereits beschlossen hat? Ist seine Drohung eine Provokation an die israelische Adresse, damit Netanjahu und Barak bald ihrer Luftwaffe den Angriffsbefehl erteilen und Teheran danach zu "vernichtender" Vergeltung ausholen kann? Verantwortlich gemacht für den Krieg, der nicht nur den Nahen und Mittleren Osten erschüttern würde, machte dann , so die iranische Überzeugung, die internationale Gemeinschaft nicht Teheran, sondern Jerusalem und Tel Aviv.

Welches auch immer die Beweggründe für diese neueste ungeheuerliche iranische Drohung sein mögen: Man sollte sie ernst, sehr ernst nehmen und entsprechend reagieren. Denn wenn es zum Krieg kommen sollte, dann ist nicht nur Israels Sicherheit tangiert. Dann wird die Weltwirtschaft von der gegenwärtigen Krise Richtung Abgrund torkeln.

Galt bisher mittels verschärfter Sanktionen noch so etwas wie eine Gnadenfrist für Teheran, so haben die Iraner diese selbst drastisch gekürzt oder gar vorzeitig beendet. Ein weiteres Zögern der internationalen Gemeinschaft, kann tödlich sein. Nicht nur für einige Tausend Israelis.

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