Kommentar IS tötet britische Geisel - Viele Strategien nötig

Dass am Vorabend des höchsten islamischen Opferfests, Eid al-Adha, der Brite Alan Henning ermordet wurde, muss für Millionen Gläubige ein Schlag ins Gesicht sein.

Die Leidtragenden neben dem Opfer und den Angehörigen sind friedliche Muslime: Die Zahl der Übergriffe im Königreich nimmt seit Monaten zu.

Heute wirkt es mehr als kurzsichtig, dass Westminster vor einigen Jahren ein Programm zur Verhinderung gewaltsamer Radikalisierung enormen Kürzungen unterzogen hat. Mehr als 500 Briten sollen nach Syrien oder in den Irak ausgereist sein, fast täglich berichten Medien von Islamisten, die sich der Terrormiliz IS anschließen, der Mörder von Henning sprach mit Londoner Akzent. Die Folge: Eine Flut von Plänen für harte Maßnahmen.

Doch oft wird übersehen, dass es keinen typisch britischen Dschihadisten gibt. Während einige aus der gebildeten Mittelschicht stammen, sind andere in Armut aufgewachsen. Manche haben eine theologische Ausbildung durchlaufen, viele sind erst kürzlich zum Islam konvertiert.

Das zeigt: Um den IS besiegen zu können, müssen zahlreiche Strategien verfolgt werden. Im Internet, wo die Propaganda verbreitet wird. In den westlichen Heimatländern, wo Extremisten in Vereinen und Organisationen die Gedanken junger Menschen vergiften.

Im Nahen Osten, wo die Terroristen nur durch militärisches Eingreifen gestoppt werden können. Bodentruppen gehören dazu. Denn es scheint unwahrscheinlich, dass sie sich von Luftangriffen zurückdrängen lassen.

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