Kommentar zum "Green Pass" für die Arbeitsstelle Italien führt indirekte Impfpflicht ein

Meinung | Rom · Nur noch geimpft oder getestet zur Arbeit: Italien führt mit dem „Green Pass“ eine indirekte Impfpflicht ein. Das hat schwere Folgen, sagt Julius Müller-Meiningen in seinem Kommentar.

 Angestellte des Hafenterminals Psa von Genua protestieren vor den Toren des Terminals gegen die neuen Corona-Vorgaben.

Angestellte des Hafenterminals Psa von Genua protestieren vor den Toren des Terminals gegen die neuen Corona-Vorgaben.

Foto: dpa/Luca Zennaro

Von diesem Montag an müssen Italiens Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen den sogenannten Green Pass vorzeigen, wenn sie zur Arbeit gehen. Das bedeutet, sie müssen geimpft sein, Covid-19 überstanden haben oder einen negativen Test vorzeigen. Damit hat die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi eine indirekte Impfpflicht eingeführt. Denn praktisch und finanziell gesehen ist es von niemandem zu verlangen, sich für den Gang zum Arbeitsplatz alle paar Tage auf Corona testen zu lassen. Die Impfquote steigt angesichts der Verschärfung der Regeln weiter, unter der erwachsenen Bevölkerung sind mehr als 80 Prozent vollständig geimpft. Das Kalkül der Regierung, die eine Vollimmunisierung der Bevölkerung anstrebt, geht auf.