Kommentare Kampf gegen Islamisten in Mali - Europäische Probleme

Auch wenn es in Nordmali so scheint, als ob die Franzosen sich über erste militärische Siege freuen können: Der Feldzug gegen die Islamisten dürfte kein Spaziergang, sondern eher eine Art Marathon werden.

Für vorschnelle Triumphgesten gibt es keinen Anlass. Der Konflikt in der Sahara wird sich nicht alleine mit Waffen lösen lassen, es braucht politische Strategien, um Mali, einem der ärmsten Staaten Afrikas, eine Zukunft zu bieten.

Dazu gehört die Rückkehr zur Demokratie nach dem Putsch in der Hauptstadt Bamako. Auch weitere Militärhilfe, um die schwache malische Armee einsatzfähig zu machen. Und großzügige Entwicklungshilfe, um dem Land und besonders dem armen Norden eine wirtschaftliche Perspektive zu bieten.

Genaugenommen wird nach einem Ende der Kämpfe die Arbeit erst richtig anfangen. Dies wird vor allem ein Job der EU sein, die am meisten an stabilen Verhältnissen auf der anderen Seite des Mittelmeeres interessiert sein muss.

[kein Linktext vorhanden]Das erfordert jetzt schon langfristige Visionen, deren Ziel die bewährte Maxime "Hilfe zur Selbsthilfe" sein muss, damit Mali irgendwann wieder auf eigenen Beinen stehen kann. Ein erster Schritt sollte auf der kommenden Mali-Geberkonferenz im äthiopischen Addis Abeba gemacht werden.

Der Weg zu einer Entspannung in der Sahara, die derzeit einem Pulverfass gleicht, ist noch lang und steinig. Doch bei allen Ungewissheiten sollte wenigstens klar sein: Europa darf Mali und seine Nachbarn nicht im Stich lassen. Sonst könnten sich die Probleme im nördlichen Afrika bald in europäische Probleme verwandeln.

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