Kommentar Katholische Kirche kündigt Reformen an - Frischer Wind

Für frischen Wind sorgten am Wochenende das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) als höchstes Laiengremium der 26 Millionen katholischen Christen in Deutschland und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, auf der Diözesanversammlung seines Heimaterzbistums: Zollitsch macht sich stark für das Diakonat der Frau. Freilich ohne Weihe, die das ZdK sehr wohl für notwendig hält.

Zugleich will der höchste Repräsentant der katholischen Christen geschiedenen Wiederverheirateten den bislang verschlossenen Weg vor allem zu Kommunion und Beichte sowie zu Ämtern in der Ortsgemeinde öffnen. Auch sollen Nicht-Katholiken in katholischen Einrichtungen arbeiten dürfen. Zollitsch macht sich damit zum Fürsprecher seit Langem erhobener Forderungen, nicht zuletzt des ZdK.

Es sind außerdem Forderungen, die die Deutsche Bischofskonferenz sehr wohl selbst beschließen kann, zumal Papst Franziskus den nationalen Bischofskonferenzen mehr Selbstständigkeit zubilligen will. Aber auch Zollitsch rüttelt nicht am Nein zur Priesterweihe für Frauen und auch nicht am Zölibat. Dennoch zeugt seine Freiburger Rede vom frischen Wind, der durch die katholische Kirche weht.

Das gilt auch für das ZdK. Aus dem einst politisch konservativen katholischen Debattierclub ist längst ein politisch plurales Gremium geworden, das selbstbewusst der katholischen Amtskirche gegenüber tritt. Das ist das Verdienst seines Präsidenten Alois Glück und dessen Vorgängers Hans Joachim Meyer.

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