Kommentar Kein Kinderkram

Die Industrie für Videospiele floriert in Deutschland. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr mit digitalen Spielen und Konsolen rund 2,67 Milliarden Euro umgesetzt - elf Prozent mehr als im Vorjahr. Aber nicht nur die Hersteller von Hard- und Software profitieren von der wachsenden Nachfrage.

Entwicklungen aus der Spieleindustrie sind auch für andere Branchen interessant. Ein Architekt hat beispielsweise heute die Möglichkeit, seine Projekte in 3D darzustellen, auch in der Medizin halten solche Verfahren Einzug. Die Videospielebranche stellt das nötige Kapital für solche Entwicklungen bereit. So schnell kann aus Spiel auch Ernst werden.

Wer das Potenzial erkennt, kann damit Geld verdienen. Unter anderem als Youtube-Star oder mit einem Studienabschluss in einem der neuen Fächer wie "Digitale Medien und Spiele" oder "Spiele-Entwicklung". Die Branche professionalisiert sich. Damit verbunden schafft sie Arbeitsplätze, etwa 132 000 sind es derzeit in Deutschland. Experten sprechen bereits von fehlenden Fachkräften, die zum Teil aus dem Ausland rekrutiert werden.

Wer also in den kommenden Tagen die Besucher der Spielemesse Gamescom belächelt, weil sie aussehen, als seien sie einer exotischen Märchenwelt entschlüpft, sollte daran denken: Das Geschäft mit Computerspielen ist zukunftsweisend und alles andere als Kinderkram.

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