Notizen aus B. Keine Agenten mehr, dafür Hupkonzerte an der Oper

Bonn · In Bonn gibt es keine vermutliche keine Agenten mehr wie damals in der Bonner Republik. Dafür dürfen die Bürger nach Vorstellungen in der Oper Hupkonzerten lauschen, glossiert GA-Redakteur Philipp Königs.

 In der Operngarage stauten sich immer wieder ausfahrende Autos.

In der Operngarage stauten sich immer wieder ausfahrende Autos.

Foto: Benjamin Westhoff

Da war was los in der Bonner Republik im Jahre 1967, also vor ziemlich genau 55 Jahren: Jewgenij Runge – ausgeklügelter Tarnname Willi Gast – und seines Zeichens KGB-Agent mit festem Standort am Rhein stellt sich dem US-Geheimdienst CIA. In der Folge enttarnt er vier Agenten aus seinem über neun Jahre hinweg fein gewobenen Spionagenetzwerk. Und wo wird Heinz Sütterlin, einer dieser Agenten, schlussendlich verhaftet? Beim Rosenschneiden am eigenen Bungalow. Das hätten sich die vor ein paar Jahren verstorbenen Schriftsteller Rosamunde Pilcher und John le Carré in einer Gemeinschaftsproduktion, die es leider nie gegeben hat, nicht besser ausdenken können. Und letztlich gipfelt all das in einen der spektakulärsten Spionageprozesse der Bundesrepublik.