Kommentar zu Corona-Quarantäne für Kinder Kinder haben viele Opfer gebracht. Jetzt sind andere dran.

Meinung | Düsseldorf · Künftig sollen nur infizierte Kinder in Quarantäne geschickt werden. Ein guter Plan, meint unsere Autorin. Jetzt ist es Zeit, im Umgang mit der Corona-Pandemie verstärkt an die Kinder zu denken. Und da wären weniger Regeln mehr.

  Getestet wird an den Schulen reichlich. Zweimal wöchentlich.

Getestet wird an den Schulen reichlich. Zweimal wöchentlich.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Und sie bewegt sich doch: Eineinhalb Jahre nach Ausbruch der Pandemie nimmt die Landesregierung endlich die Kinder in den Blick. Karl-Josef Laumann will die Quarantäne-Regeln für Schüler so ändern, dass nur noch das infizierte Kind zu Hause bleiben muss. Ein guter Plan. Die aktuellen Regeln würden dazu führen, dass viele Kinder im Winter wieder wochenlang ins Homeschooling verbannt würden. Das könnten Familien nicht verkraften, für sie ist es das dritte Schuljahr, in dem die Pandemie den Alltag bestimmt. Die Bildungslücken sind teilweise groß, die sozialen Verwerfungen ebenso, vor allem in bildungsfernen Schichten. Sollten sich Laumanns Kollegen am Montag der Linie nicht anschließen, sollte er einen Alleingang wagen. Wenn Bildungspolitik schon Ländersache ist, sollte Laumann diese Karte zum Nutzen der Kinder auch spielen. Zugleich sollte das Land über die Organisation der Lolli-Tests für Grundschüler nachdenken. Wa­rum nimmt man nicht gleich zwei Proben? Sonst vergehen Tage in der Quarantäne, bis das zweite Ergebnis da ist.