Kommentar Kinderbetreuung - Mehr Flexibilität

Düsseldorf · Berufstätige Eltern wissen ein Lied zu singen über ihre Nöte, Betreuungs- und Arbeitszeiten miteinander in Einklang zu bringen. Starre Öffnungszeiten der Kitas bis 16.30 Uhr sind nicht nur für Pendler, Pflege- oder Gesundheitsbeschäftigte oder für den Einzelhandel unzureichend

Die mangelnde Flexibilität der Kitas führt regelmäßig zu Organisationsnöten bei Eltern, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. Das Kinderbildungsgesetz hat einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf geleistet - jetzt müssen die Träger die Öffnungszeiten der Kitas flexibler gestalten.

Der Abbau von Betreuungslücken aber überfordert Gemeinden und Kommunen. Träger können höhere Personal- und Sachkosten für längere Öffnungszeiten nicht refinanzieren, weil Zuschüsse fehlen oder Eltern die deutlich höheren Beiträge für die Betreuung in Randzeiten nicht leisten können. NRW scheut jedoch gesetzliche Festlegungen, weil Rot-Grün dann nach dem Verursacherprinzip - wer bestellt, bezahlt - zur Kasse gebeten würde. Fast reflexhaft erfolgt deshalb der Ruf nach zusätzlichen Geldern vom Bund.

Die geringe Geburtenrate in Deutschland ist auch Folge der schlechten Betreuungssituation. Hier besteht erheblicher Nachholbedarf. Dass es im Kindeswohl liegt, wenn Kleinkinder häufig erst spätabends aus der Kita abgeholt werden, muss bezweifelt werden. Hier können Unternehmen auch im Eigeninteresse gegensteuern. Etwa indem sie Mütter von Kleinkindern in Notlagen befristet aus Schichtdiensten herausnehmen.

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