Kommentar zu Impfungen für Kinder und Jugendliche Kinderimpfungen sind kein Spielfeld für politische Profilierung

Meinung | Berlin · Werden Kinder und Jugendliche in Deutschland demnächst geimpft? Mit den Impfungen für Kinder und Jugendliche wird derzeit Politik gemacht, kommentiert Jana Wolf.

 Werden Kinder und Jugendliche in Deutschland demnächst geimpft?

Werden Kinder und Jugendliche in Deutschland demnächst geimpft?

Foto: dpa/Robert Michael

Mit den Impfungen für Kinder und Jugendliche wird derzeit Politik gemacht. Anders lässt sich nicht erklären, dass sich Regierungsmitglieder von Bund und Ländern rund um den Impfgipfel an diesem Donnerstag derart leidenschaftlich entzweien. So zeigte sich Niedersachsens SPD-Ministerpräsident Stephan Weil regelrecht verärgert über die durchaus berechtigten Abwägungen der Ständigen Impfkommission bei den Kinderimpfungen. SPD-Chefin Saskia Esken und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach drangen auf ein schnelles Impfangebot für die Jüngsten. Auch in der Union lässt man die Muskeln spielen: Da ist einerseits der Appell von NRW-Ministerpräsident und CDU-Chef Armin Laschet, der priorisierten Impfungen bei Kindern skeptisch gegenübersteht. Und andererseits sein Teamkollege, Gesundheitsminister Jens Spahn, der eben diese Impfstoff-Reserven für Kinder ins Spiel brachte. Es mag ein Zufall sein, dass die Uneinigkeit zwischen Laschet und Spahn gerade jetzt aufkommt, da die Aufstellung der Landesliste der NRW-CDU für die Bundestagswahl näher rückt. Eindeutig ist dagegen, dass der Wahlkampf die gesamte Debatte beherrscht. Gerade in dieser sensiblen Frage könnte das nicht unangebrachter sein.