Keine Landesgartenschau in Bad Honnef Kommentar: Die Bewerbung war nicht vergebens
Bad Honnef · Außer Spesen nix gewesen: Zweifler an der Landesgartenschau-Idee mögen nach der gescheiterten Bewerbung für die Ausrichtung der Veranstaltung im Jahr 2020 durchaus so argumentieren. Aber sie irren.
Sicher, nun herrscht zunächst einmal etwas Katzenjammer: Zu gerne hätten die Befürworter im April 2020 die Regierenden aus Düsseldorf – wie immer diese dann auch heißen mögen – auf der Insel Grafenwerth das rote Band durchschneiden und die Landesgartenschau eröffnen lassen. Daraus wird nun nichts. Vergebens war die Bewerbung trotzdem nicht.
Zum einen macht es Sinn, für die Landesgartenschau 2023 erneut ins Rennen zu gehen. Schließlich sind auch andere Städte wie zuletzt Zülpich erst bei der zweiten Bewerbung zum Zuge gekommen. Und in der aktuellen Gewinnerstadt Kamp-Lintfort lagen zwischen der Idee und dem Zuschlag jetzt acht (!) Jahre.
Vor allem gilt: Die Machbarkeitsstudie ist erklärtermaßen Baustein des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts, mit dessen Aufstellung bereits begonnen wurde. Und ohne ein solches Konzept sprudeln sie nicht, die ersehnten Fördermittel für Städtebau und Infrastruktur. Besondere Parallele zu einer anderen Landesgartenschau-Stadt in diesem Zusammenhang: Auch Oelde bewarb sich, scheiterte und stürzte sich mit Volldampf in die Stadtentwicklung, definierte Profil und Ziele – und bekam 2001 die Landesgartenschau on top. Es wurde die bislang erfolgreichste überhaupt.
Bei den Bürgerbeteiligungen zur Landesgartenschau und der ersten ihrer Art zum Stadtentwicklungskonzept war es, als gehe ein Ruck durch Bad Honnef. Die rege Anteilnahme vieler Bürger, bei der sicher noch Luft nach oben ist, ebenso der Schulterschluss in der Region bei der Landesgartenschau-Bewerbung sind auf der Haben-Seite zu verbuchen. Daran gilt es anzuknüpfen. Mund abputzen, aufstehen, weitermachen: Es ist immer richtig, sich mit der Zukunft seiner Stadt zu beschäftigen. Ob nun mit oder ohne Landesgartenschau.