Niederlagenserie der Baskets Kommentar: Höchste Zeit

Auf Krisen kann man erst reagieren, wenn sie da sind. Aber die drohende Krise zu erkennen, einen Plan B zu haben, gehört zum Profigeschäft.

Zwölf Niederlagen in Serie, das Aus im Eurocup, Platz elf in der Basketball-Bundesliga. Die Telekom Baskets durchleben schwierige Zeiten - und haben sich mit ihrer Reaktion darauf viel Zeit gelassen.

Vieles war nicht vorherzusehen - wie etwa die Verletzung von Isaiah Philmore und die Tatsache, dass er den Bonnern so sehr fehlen würde. Anderes riskant - wie das Festhalten an Michal Chylinski. Aber einiges war auch hausgemacht. Stichwort: Kaderzusammenstellung. Xavier Silas war das letzte Puzzlestück im Team, die Verantwortlichen auf dem Hardtberg wollten sich in der Gewissheit, bereits gut aufgestellt zu sein, viel Zeit lassen um die bestmögliche Lösung zu suchen. Silas kam, passte nicht, wurde aussortiert. Die Einschätzung, dass Rotnei Clarke in der BBL wie in der ersten belgischen Liga als Aufbauspieler agieren könnte, war ebenfalls nicht ganz richtig.

Dem Kader fehlte es insgesamt an defensivem Format und an Athletik. Dann kam die Krise, aus der das Team alleine keinen Weg fand. Auch Trainer Mathias Fischer war offenbar nicht in der Lage, den entscheidenden Impuls zu geben. Es musste nachgebessert werden. Höchste Zeit.

Dass die Baskets Geld in die Hand genommen haben, um diese - von unglücklichen Umständen begleiteten - Fehler auszubügeln, statt sich von ihrem Trainer zu trennen, ist ein Vertrauensbeweis. Hinterfragt werden sie den Coach sicherlich haben. Jetzt muss Fischer liefern: einen Playoff-Platz.

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