Kommentar: Luftkampf mit Peking
Das Verhalten Chinas ist nicht akzeptabel. Völlig unabhängig davon, wie man die Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel bewertet, ist die staatliche Anordnung zur Missachtung der Gesetze in einer Zielregion schon ein starkes Stück.
Man fragt sich, wie die Pekinger Führung reagieren würde, wenn die EU-Staaten im Reich der Mitte ähnlich agieren würden.
Dabei zeigt die harsche Reaktion, wie sich auch im europäisch-chinesischen Verhältnis die Gewichte verschieben. Peking bangt zunehmend um seine wirtschaftliche Stärke. Die EU ist schon seit langem der größte Importeur chinesischer Waren - obwohl einige Produkte sogar mit Strafzöllen belegt sind.
Angesichts der Finanzkrise in der EU muss Peking aber einen drastischen Einbruch seines Exports befürchten. Ein Gutachten des Internationalen Währungsfonds belegt, dass China wegen der Euro-Krise eine Verringerung des Wachstums um die Hälfte droht. Da liegen die Nerven blank.
Trotzdem gilt: Wer in Europa Geschäfte machen will, muss sich auch an die hiesigen Vorschriften halten.