Kommentar zu Kindern in der Pandemie Die Benachteiligung der Jüngsten setzt sich weiter fort

Meinung | Berlin · Die Sorge vor der vierten Welle wächst und reflexartig wird vom politischen Spitzenpersonal mehr Fokus auf die Jüngeren gefordert. Doch statt warmer Worte und leerer Forderungen braucht es tragfähige Konzepte. Sonst ändert sich nichts daran, dass Kinder und Jugendliche noch immer benachteiligt werden, kommentiert Jana Wolf

 Symbolbild.

Symbolbild.

Foto: dpa/Christian Charisius

Es gibt eine traurige Kontinuität in dieser Pandemie: Kinder und Jugendliche werden benachteiligt. Sie musste lange im Distanz- oder Wechselunterricht lernen, während viele Büros offenblieben. Sie durften nicht mit Freunden spielen oder im Verein Sport treiben, während sich die Fußballprofis auf die EM vorbereiteten. Hinzu kommen Bildungslücken, die sich gerade bei Kindern aus sozial schwächeren Familien auftaten; psychische Belastungen und seelisches Leiden, die durch die Isolation entstanden; Übergewicht und gesundheitliche Folgen. Die Kleinsten haben keine starke Lobby, um sich in der Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen. Diesen Umstand haben sie nicht selbst zu verantworten, doch die negativen Konsequenzen müssen sie selbst tragen. Das ist eine der bittersten Erkenntnisse der zurückliegenden 16 Monate.