Kommentar zu Missbrauchsfällen in der Kirche Das Leid der Opfer

Meinung | Bonn · Mit der Aufstockung der „Unabhängigen Kommission“ bekunden die katholischen Bischöfe die Absicht, schnellere Entscheidungen über die Anerkennungsleistungen an Missbrauchsopfer herbeiführen zu wollen. Trotzdem ist der Weg der falsche, findet GA-Redakteur Bernd Eyermann.

 Bischöfe nehmen am Eröffnungsgottesdienst der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz teil.

Bischöfe nehmen am Eröffnungsgottesdienst der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz teil.

Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow

Die katholischen Bischöfe haben Anfang vorigen Jahres ein Verfahren eta­bliert, mit dem sie jenen Menschen, die in Deutschland sexualisierte Gewalt durch Kleriker erfahren haben, gerecht werden wollen. Kernpunkt: Eine „Unabhängige Kommission“ entscheidet darüber, welche sogenannten Anerkennungsleistungen die Diözesen den Opfern auszahlen. Damit wollen die Bistümer zwar Verantwortung für erlittenes Leid und Unrecht übernehmen. Mit der jetzt bekanntgegebenen Aufstockung der Kommission bekunden sie darüber hinaus die Absicht, schnellere Entscheidungen herbeiführen zu lassen. Und dennoch: Der Weg, den die Bischöfe bisher gegangen sind, ist nicht der richtige.