Kommentar zu Schwarz-Grünen Koalitionsverhandlungen in NRW Der eigentliche Kraftakt liegt noch vor den Parteien

Meinung | Düsseldorf · CDU und Grüne in Nordrhein-Westfalen wollen am Dienstag mit den Koalitionsverhandlungen beginnen. Eckpunkte für ein mögliches Regierungsbündnis sind bereits vereinbart. Doch eine echte Liebesheirat ist das schwarz-grüne Bündnis mitnichten.

 Eckpunkte für ein mögliches Regierungsbündnis sind bereits vereinbart: Kommt Schwarz-Grün in NRW?

Eckpunkte für ein mögliches Regierungsbündnis sind bereits vereinbart: Kommt Schwarz-Grün in NRW?

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Der Landesvorsitzende der Liberalen, Joachim Stamp, hatte schon am Tag nach der Wahl gereizt erklärt, an Schwarz-Grün in Nordrhein-Westfalen führe in Wahrheit nichts mehr vorbei. Schließlich sei die CDU bereit, zentrale Positionen preiszugeben, wenn nur Hendrik Wüst Ministerpräsident bleibe. Tatsächlich trägt das nun beschlossene Sondierungspapier an auffällig vielen Stellen die Handschrift der Grünen: Wahlalter runter auf 16 Jahre. NRW als erste klimaneutrale Industrieregion Europas. Die 1000-Meter-Abstandsregelung für Windräder, die die CDU früher vehement verteidigte, scheint Geschichte. Der schulscharfe Sozialindex kommt. Von Clan-Kriminalität, dem Wahlkampfschlager der CDU, ist im Papier kein Wort zu lesen. An vielen anderen Stellen war Wüst dem heimlichen Wunschkoalitionspartner schon im Wahlkampf entgegengekommen: mehr Verkehr per Bus, Bahn und Fahrrad, Straßenneubauten auf den Prüfstand, dafür Vorfahrt für die Sanierung.