Kommentar zur EU und Steueroasen Stumpfes Instrument

Meinung · Um Steueroasen gründlich und wirksam zu begegnen, braucht es ein gemeinsames, einstimmiges Vorgehen der EU. Doch daran ist derzeit nicht zu denken. Die fehlende Einigkeit der Finanzminister ist ein Taruerspiel.

   Ist vorgeprescht: Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz.

Ist vorgeprescht: Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Die „Schwarze Liste“ der EU in Sachen Steueroasen war immer als Erziehungsinstrument gedacht. Wirklich schmerzhafte Sanktionen gab es für die Unternehmen, die auf Umwegen Gewinne auf Inseln schafften, nicht. Hinzu kam, dass diese Auflistung – neutral ausgedrückt – lückenhaft blieb. Das EU-Mitglied Malta stand ebenso wenig darauf wie die niederländischen Antillen oder die britischen Kanal-Inseln, wobei man nach dem Ausscheiden der Briten da nun problemlos nachbessern könnte.