Kommentar zum Aufbaufonds der EU Milliarden und mehr

Meinung | Brüssel · Knapp ein Jahr später sind die Pläne der meisten Mitgliedstaaten fertig. Sie strotzen vor ehrgeizigen Projekten, mit denen der Weg zur Klimaneutralität und zur Digitalisierung 2.0 gefördert werden soll. Aber ob alles gelingt, bleibt zweifelhaft, meint unser Autor.

   Der EU-Aufbaufonds ist ein wahrhaft historischer Beschluss, der zeigte, dass die Europäische Union ihr wichtigstes Kapital noch nicht verloren hatte: die Geschlossenheit.

 Der EU-Aufbaufonds ist ein wahrhaft historischer Beschluss, der zeigte, dass die Europäische Union ihr wichtigstes Kapital noch nicht verloren hatte: die Geschlossenheit.

Foto: dpa/Francisco Seco

Das Coronavirus hielt Europa im Juli 2020 fest im Griff. Die Mitgliedstaaten hatten sich gegenseitig Schutzmasken weggekauft und den Export von Beatmungsgeräten verboten. Gesucht wurde in dieser Phase ein einzigartiges Zeichen der Solidarität. Die Regierungen im Süden forderten Euro-Bonds. Um diese zu umgehen, schlossen sich Frankreich und Deutschland zusammen, sprangen über ihren Schatten und regten einen Fonds für den Wiederaufbau an – Gelder, die man gemeinsam aufnehmen und allen zur Verfügung stellen wollte. Zunächst war von 500, dann von 750 Milliarden Euro die Rede. Ein wahrhaft historischer Beschluss, der zeigte, dass die Europäische Union ihr wichtigstes Kapital doch noch nicht verloren hatte: die Geschlossenheit.