Kommentar zum G7-Gipfel Warum der Klimaschutz nicht auf der Strecke bleiben darf

Meinung | Düsseldorf · Beim G7-Gipfel bekennen sich die Teilnehmer zu mehr Klimaschutz. Beschlüsse und Sanktionen gegen Russland stehen dem teils im Weg. Dabei braucht es konsequente Maßnahmen gegen die Erderwärmung.

     Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l) auf dem Weg zum Sitzungssaal beim G7-Gipfel.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l) auf dem Weg zum Sitzungssaal beim G7-Gipfel.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Olaf Scholz ist mit vielen Krisen in seine Amtszeit als Kanzler gestartet – und sortiert sie nun notgedrungen. Als Gastgeber beim G7-Gipfel in Elmau will Scholz auch beim Klimaschutz vorankommen – nachdem er bereits als Finanzminister einst einen „Klimaclub“ besonders engagierter Nationen ins Spiel gebracht hatte. Doch beim G7-Gipfel in Elmau drohen die anstehenden Weichenstellungen in einem Schlingerkurs zu enden: Maßnahmen gegen Russlands Angriffskrieg auf der einen Seite, wichtige Zukunftsinvestitionen wie eben in den Klimaschutz auf der anderen Seite. Beispiel Energieversorgung der Weltbevölkerung: Um von Russlands billiger Energie wegzukommen, braucht es gewaltige Mengen an Gas aus anderen Quellen. Flüssiggas ist eine Option, für viele Länder ist das aber inzwischen unerschwinglich geworden. Dass die G7-Staaten nun erwägen, Investitionen und Fördermittel für die Ausbeutung weiterer Gas-Vorkommen zu beschließen, droht einen wichtigen Beschluss der UN-Klimakonferenz im vergangenen Jahr wirkungslos zu machen. Dort hatten sich rund 20 Staaten dazu bekannt keine fossilen Energieträger in anderen Ländern mehr finanzieren zu wollen. Sollte in die Abschlusserklärung am Dienstag eine Formulierung eingehen, die das wieder aufweicht oder gar zurücknimmt, wären das schlechte Vorzeichen für die Weltklimakonferenz in Ägypten.