Kommentar zum Start der neuen Bundesregierung Ampelzeichen

Meinung | Berlin · SPD und FDP haben der ersten Ampel-Koalition auf Bundesebene zugestimmt. An diesem Montag dann schalten die Grünen die Ampel höchstwahrscheinlich auf Durchfahrt. Dann kann es losgehen. Es wird hart werden, kommentiert Holger Möhle.

 Olaf Scholz (SPD), designierter Bundeskanzler.

Olaf Scholz (SPD), designierter Bundeskanzler.

Foto: dpa/Annette Riedl

Es kann losgehen. Die Ampel steht. Am Samstag leuchtete sie Rot. Die SPD stimmte bei ihrem Sonderparteitag überdeutlich fürs Regieren. Am Sonntag blinkte Gelb. Die FDP votierte gleichfalls bei einem Sonderparteitag für diese erste echte Dreier-Koalition der Bundesrepublik. An diesem Montag dann schalten die Grünen die Ampel höchstwahrscheinlich auf Durchfahrt, wenn sie das Ergebnis ihrer Mitgliederbefragung bekanntgeben. Dass eine Mehrheit der 125 000 Mitglieder ihre Partei selbst ins Aus schießt, ist so gut wie ausgeschlossen. Nach 16 Jahren in der Opposition wollen die Grünen endlich wieder regieren, ebenso wie die FDP, die 2017 kurz vor der Überfahrt nach Jamaika noch schnell aus dem Boot gehüpft war. Für die SPD ist (Mit-)Regieren beinahe der Normalzustand. Seit 1998 war sie länger Teil der Bundesregierung als die Unionsparteien, was man leicht vergisst. Die SPD regierte 19 von 23 Jahren mit oder stellte den Bundeskanzler, die Unionsparteien waren in der Zeit seit 1998 gut 16 Jahre führende Regierungspartei und stellten mit Angela Merkel die Langzeitkanzlerin.