Kommentar zum Stopp der Baumrodung für die Tesla-Fabrik Absurd
Meinung · Bisher ist geplant, dass für das neue Teslawerk bei Berlin das Waldstück bis Ende Februar gerodet ist. Doch vorerst wurden die Arbeiten gestoppt. Das ist absurd, kommentiert GA-Redakteur Nils Rüdel.
Es ist absurd. Da will der US-Konzern Tesla in Brandenburg eine Fabrik für E-Autos bauen und Tausende Jobs in der strukturschwachen Region schaffen. Das Stück Kiefern-Plantage, das er dafür abholzen muss, will er an anderer Stelle als wertvollen Mischwald wiederaufforsten – in dreifacher Größe. Und zwei Umweltvereine erzwingen vor Gericht einen vorläufigen Rodungsstopp. Da dürfte sich selbst die Waldameise (die ebenfalls umgesiedelt werden soll) wundern.
Nun behaupten die Kläger, sie wollten das Tesla-Projekt gar nicht stoppen – sondern nur erreichen, dass sich der Konzern an die Regeln hält. Immerhin hatte Tesla schon die Säge angeworfen, bevor der Bau genehmigt ist. Aber dafür gab es eine Erlaubnis mit der Auflage, die gefällten Bäume im Zweifel wiederaufzuforsten. Die Argumente wirken deshalb vorgeschoben. Die Eile, die die Politik Tesla zusicherte, geht in Ordnung. Schließlich handelt es sich um ein Prestigeprojekt, an dem auch der Ruf Deutschlands als Investitionsstandort hängt. Ein Scheitern wäre eine riesige Blamage.
Der Fall Tesla zeigt, wie schwierig es in Deutschland ist, überhaupt noch irgendein Industrieprojekt an den Start zu bringen. Endlose Genehmigungsverfahren und Mini-Vereine, die durch die Ausweitung des Verbandsklagerechts juristisch zur Hochform auflaufen, lassen Investoren verzweifeln. Der Eifer von Umweltschützern ist ausgerechnet bei Projekten der Energiewende besonders groß. Der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (!), der jetzt in Brandenburg gegen Elektroautos klagt, geht gerne gegen Windräder, Solaranlagen und Stromtrassen vor. Wenn nun aber nach Atom, Kohle und dem Diesel auch noch die grüne Energie bekämpft wird, bleibt am Ende nichts mehr übrig, was das Land am Laufen hält.