Kommentar zur Aktion der Letzten Generation in Berlin In der Falle

Meinung | Bonn · Die Letzte Generation akzeptiert die Spielregeln einer demokratischen Gesellschaft nicht. Sie handelt letztlich nicht politisch, wenn sie das Gespräch verweigert. Das tut sie selbstermächtigt für die Abwehr einer vermeintlichen existenziellen Bedrohung, schreibt GA-Chefredakteur Helge Matthiesen.

 Polizisten besprechen die Vorgehensweise zur Räumung der Kreuzung Hohenzollerndamm/Konstanzer Straße in Berlin, wo Aktivisten auf der Fahrbahn sitzen.

Polizisten besprechen die Vorgehensweise zur Räumung der Kreuzung Hohenzollerndamm/Konstanzer Straße in Berlin, wo Aktivisten auf der Fahrbahn sitzen.

Foto: dpa/Hannes P Albert

Jetzt kleben sie wieder und alle regen sich furchtbar auf. Dass die Aktionen der selbst ernannten Letzten Generation strafrechtlich zu ahnden sind, ist völlig unbestritten. Dass sie den Menschen auf die Nerven gehen und ihr arroganter Ton bei der Rechtfertigung ihres Vorgehens nervt: Geschenkt. Protest auf der Straße ist immer so. Die Grünen haben vergessen, dass sie nicht so komplex argumentierten wie heute, als im Wendland die Castoren rollten; die SPD erinnert sich wohl auch nur noch schwach an die Brückenbesetzung der Stahlwerker in Rheinhausen. Das politische Einreden auf die Klimakleber erinnert ein wenig an Eltern, die ihren pubertierenden Kindern Spielregeln des Miteinanders näher bringen wollen, aber an altersbedingt tauben Ohren scheitern.