Kommentar zur Deutschen Telekom Der Kunde als Profiteur
Meinung | Bonn · Kritiker befürchten zu Unrecht, dass die Deutsche Telekom sich künftig nur noch auf den US-Markt konzentriert. Wachstum dort macht auch Investitionen in Deutschland möglich, kommentiert Claudia Mahnke.
Allmählich steigt bei den Verantwortlichen die Gewissheit, dass es klappen könnte: Viele Hürden hat die Deutsche Telekom auf dem Weg zur Fusion ihrer Tochter T-Mobile US mit dem Konkurrenten Sprint zu überwinden. Nach langwierigen Genehmigungsverfahren durch die Behörden wehrten sich 13 Bundesstaaten juristisch gegen den Schritt.
Noch bevor im Laufe des Frühjahrs alles unter Dach und Fach ist, sind Bedenken zu hören, die Telekom werde zu amerikanisch. Nach der Fusion werde zu wenig an Aufmerksamkeit und Investitionen für den deutschen Markt übrig bleiben. Doch diese Ansicht verkennt, dass die US-Tochter auch in Zukunft durch ihr Kundenwachstum Gewinne abliefern wird. Mit diesen Mitteln kann auch in Deutschland der Glasfasernetzausbau stärker vorangetrieben werden.
Das ist im Wettbewerb mit Vodafone, das durch die Unitymedia-Übernahme gestärkt ist und mit Kampfpreisen an den Markt geht, für die Telekom auch dringend nötig. Während die Telekom und Vodafone zusammenarbeiten, um die Mobilfunk-Abdeckung auf dem Land und entlang von Verkehrswegen zu verbessern, werden sie sich bei Festnetzangeboten weiterhin nichts schenken. Die Kunden werden vom Preisgefecht profitieren.