Kommentar zur Gesundheitsversorgung der Kinder Auf dem Rücken der Kinder

Meinung | Düsseldorf · Viele Kinder sind derzeit krank, ob mit Atemwerkserkrankung oder Grippe. Dass Kliniken mittlerweile auswählen müssen, welche Kinder sofort behandelt werden und welche sechs oder sieben Stunden in der Notaufnahme warten müssen, ist die Folge politischer Fehlentscheidungen, kommentiert unser Autor.

     Ein kleiner Junge hält sich ein Taschentuch an die Nase.

Ein kleiner Junge hält sich ein Taschentuch an die Nase.

Foto: dpa/Nicolas Armer

Derzeit gibt es kaum eine Schulklasse, kaum eine Kita-Gruppe, in der alle Kinder gesund sind. Ärzte in Krankenhäusern und Praxen schlagen Alarm, weil der Ansturm von Kindern mit Atemwegserkrankungen so groß ist. Zu Corona kommen nun noch eine Grippewelle und zahlreiche Infektionen mit dem RS-Virus hinzu. Daneben die üblichen Erkältungen, Magen-Darm-Infekte und, und, und. Dass Kliniken mittlerweile auswählen müssen, welche Kinder sofort behandelt werden und welche sechs oder sieben Stunden in der Notaufnahme warten müssen, ist die Folge politischer Fehlentscheidungen. Die Kinder leiden und mit ihnen die Eltern, weil es nicht genug Kapazitäten gibt. Verantwortlich dafür ist ein Gesundheitssystem, das die Profitabilität der einzelnen Fachbereiche in den Vordergrund gestellt hat. Dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) das ändern will und Finanzspritzen für Kinderkliniken plant, kommt zu spät und hilft in der aktuellen Krise nicht.