Kommentar zur Mehrwertsteuersenkung Langfristig nur heiße Luft

Meinung | Frankfurt · Je teurer und langlebiger ein Produkt, desto weniger muss man zahlen. Doch schafft man sich eben nicht jedes Jahr ein neues Sofa oder einen neuen Kühlschrank an. Dennoch war es rein psychologisch nicht verkehrt, die Mehrwertsteuer zu senken, meint unsere Autorin.

 Viele Menschen nutzten die Senkung der Mehrwertsteuer, um größere Besorgungen zu machen.

Viele Menschen nutzten die Senkung der Mehrwertsteuer, um größere Besorgungen zu machen.

Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

War die befristete Mehrwertsteuersenkung nur heiße Luft? Schaut man langfristig auf die Effekte, dann dürfte das so sein. Denn die Verbraucher haben vor allem da zugegriffen, wo sich die niedrigere Mehrwertsteuer tatsächlich gelohnt hat. Heißt: Je teurer und langlebiger ein Produkt, desto weniger musste man zahlen. Doch schafft man sich eben nicht jedes Jahr ein neues Sofa oder einen neuen Kühlschrank an. Diese „Vorzieheffekte“ werden also im kommenden Jahr sichtbar sein. Dennoch war es rein psychologisch nicht verkehrt, die Mehrwertsteuer zu senken, auch wenn das für viele Geschäfte deutlichen Mehraufwand gebracht hat. Andererseits haben viele pragmatisch gehandelt und einfach an der Kasse die drei Prozentpunkte von der Gesamtrechnung abgezogen statt jedes Produkt im Regal neu auszuzeichnen.