Kommentar zur Parlamentswahl in den Niederlanden Einer für alles
Meinung | Den Haag · Für die Niederländer gilt Mark Rutte als so gut wählbar, weil er irgendwie von allem etwas hat und je nach Sachfrage mal eher links und ein anderes Mal eher rechts agiert. Das macht ihn zu einer für viele attraktiven Wahl.
Mark Rutte eiert öfters mal herum. Es sind nicht wenige im eigenen Land, die dem rechtsliberalen Ministerpräsidenten der Niederlande genau das vorwerfen. Mal ruft er nach dem starken Staat, dann wieder zeigt er sich als pointierter Vertreter einer liberalen Wirtschaftspolitik. Gegenüber der EU schafft er das Kunststück, als Bremser und ambitionierter Vertreter des europäischen Gedankens gleichzeitig aufzutreten. Dabei macht Rutte eigentlich nur seinen Job als Regierungschef eines Landes, das zwischen Abschottung und Liberalismus schwankt und manchmal selbst nach einer Linie sucht.