Kommentar zur USA und Saudi-Arabien Eine Neubewertung der Beziehungen ist überfällig

Meinung · Die OPEC-Staaten und damit auch Saudi-Arabien haben sich für eine Kürzung der Öl-Förderquoten entschieden, wodurch der Preis wieder ansteigt. Die Entscheidung ist nach dessen jüngstem Besuch bei den Saudis auch ein Affront gegen US-Präsident Joe Biden – und bleibt hoffentlich nicht folgenlos, schreibt unser Autor.

US-Präsident Joe Biden (2.v.l.) besuchte im Juli dieses Jahres Saudi-Arabien und wurde von Kronprinz Mohammed bin Salman (M.) empfangen.

US-Präsident Joe Biden (2.v.l.) besuchte im Juli dieses Jahres Saudi-Arabien und wurde von Kronprinz Mohammed bin Salman (M.) empfangen.

Foto: dpa/Mandel Ngan

Nationen pflegen nicht Freundschaften, sondern verfolgen Interessen. Diese Aussage trifft auf kaum ein Verhältnis so gut zu, wie das der USA zu Saudi-Arabien. Die Amerikaner bieten den Saudis seit 80 Jahren Sicherheit und erhalten dafür im Gegenzug Öl. Ansonsten gibt es nicht viele Gemeinsamkeiten zwischen der westlichen Führungsmacht und dem absolutistisch regierten Königreich. Ein Land in dem Demokratie, Frauen- und Bürgerrechte oder Religionsfreiheit praktisch nicht existieren. Und von einem Kronprinzen regiert wird, der von den amerikanischen Geheimdiensten als Auftraggeber des Mords an Regimekritiker Jamal Khashoggi ausgemacht worden ist.